Das Jahr 2001 war geprägt von Tony Blairs erneutem Wahlsieg, der Veröffentlichung des ersten iPods und der Geburt von Wikipedia. Auch Bridget Jones (gespielt von Renée Zellweger) wurde in der ersten Leinwandadaption des Bestsellers von Helen Fielding bekannt und ließ die Welt in Liebe zu einem Charakter verfallen, der sowohl neu als auch neuartig erschien. Die Welt, in die Bridget stolperte, mag heute unerkennbar erscheinen, doch seit der Veröffentlichung des ersten Films vor 24 Jahren haben sich einige Dinge recht ähnlich geblieben. Die Technologie hat die Welt langsam erobert, während sich die politische Führung in den letzten 20 Jahren wie ein Metronom von gut zu schlecht, richtig zu falsch bewegt hat.
Basierend auf Fieldings Roman von 2013 treffen wir in dem neuen Film Bridget einige Jahre älter, vielleicht ein wenig weiser, aber nicht weniger hysterisch. Sie ist in ihren frühen Fünfzigern, hat zwei junge Kinder und ist verwitwet. Bridget muss die Stärke finden, nicht nur weiterzumachen, sondern auch wieder aufzubauen, nachdem Mark Darcy (Colin Firth) gestorben ist. In diesem Moment der Neuausrichtung finden wir sie. Es ist nicht nur Marks Tod, mit dem Bridget konfrontiert wird, sondern auch der Verlust ihres Vaters Colin Jones (Jim Broadbent).
Es gibt auch Verbindungen zwischen den ersten drei Filmen und dem neuen Film. So kehrt zum Beispiel Bridgets ‚Urban Family‘ zurück, ebenso wie Daniel Cleaver (Hugh Grant). Es gibt die vertrauten Londoner Schauplätze, den Soundtrack, der das Lachen und das Herzschmerz so zart verlautbart. Es ist ein Film, in dem sowohl Herzgefüllte als auch Herzgebrochene Trost finden werden. Und es ist genau dieser Trost, diese Nachvollziehbarkeit, dieses Gefühl, gesehen und verstanden zu werden, das Bridget Jones selbst in die kühlsten Herzen tröpfelt. Bridget erinnert daran, dass man nicht alleine ist, egal mit welchen Herausforderungen man konfrontiert ist.
Einige behaupten bereits, dass „Mad About The Boy“ Bridget ihre Monopolstellung auf Einzeilern nimmt, doch diese Argumentation verfehlt den Sinn des Films völlig. Bridget Jones als Charakter ist wunderschön, weil ihr Leben daran erinnert, dass das Leben weitergeht, und ja, es gibt eine Tragödie darin, aber es gibt auch eine große, brennende Schönheit. Eine Schönheit, die „Bridget Jones: Mad About The Boy“ in jeder Hinsicht trifft. ELLE Collective ist eine neue Community von Mode-, Schönheits- und Kulturliebhabern. Wer exklusive Inhalte, Veranstaltungen, inspirierende Ratschläge von unseren Redakteuren und Branchenexperten erhalten möchte, und die Gelegenheit haben möchte, Designer, Meinungsführer und Stylisten zu treffen, kann noch heute Mitglied werden.
Naomi May ist eine freie Autorin und Redakteurin mit Schwerpunkt auf Populärkultur, Lifestyle und Politik. Nach ihrem Abschluss mit Auszeichnung an der angesehenen Journalismusschule der City University, schloss sich Naomi als Mode- und Beauty-Redakteurin der Evening Standard an, wo sie sowohl für die Zeitung als auch für die Website arbeitete. Sie ist jetzt stellvertretende Nachrichtenredakteurin bei ELLE UK und hat Beiträge für The Guardian, Vogue, Vice und Refinery29 geschrieben, unter vielen anderen.