Die FX Limited-Serie „Say Nothing“ basiert auf dem Bestseller von Patrick Radden Keefe und erzählt die wahre Geschichte von Dolours und Marian Price, zwei schottischen Schwester, die in den 70ern als radikale Politikerinnen im nordirischen Konflikt bekannt wurden. Dolours Price (gespielt von Lola Petticrew) und Marian Price (gespielt von Hazel Doupe) waren zentrale Figuren im IRA-Aufstand gegen die britische Herrschaft in Irland. Die Serie zeigt ihren Werdegang von idealistischen Teenagern, die sich an friedlichen Protesten beteiligen, bis zu reifen Frauen mit (etwas) Bedauern über ihre Vergangenheit. Durch ihre Verbindung mit dem Verschwinden von Jean McConville, einer Mutter von 10 Kindern, die von der IRA entführt und ermordet wurde, verdeutlicht die Serie die psychologischen Auswirkungen des Schweigekodex.
Dolours und Marian waren keine gewöhnlichen IRA-Mitglieder – als Frauen mussten sie sich beweisen und sich in einer Männerdomäne behaupten. Sie waren bereit, zu kämpfen und Aufgaben zu übernehmen, die normalerweise Männern vorbehalten waren. Dolours führte 1973 eine Bombenoperation in London durch, bei der über 200 Menschen verletzt wurden. Die Schwestern wurden verhaftet und zu langen Gefängnisstrafen verurteilt, darunter auch Hungerstreiks. Ihre Zeit im Gefängnis war geprägt von politischem Widerstand und dem Kampf für die Rechte der irischen Nationalisten.
Nach ihrer Freilassung wurden Dolours und Marian zu vehementen Kritikerinnen des Karfreitagsabkommens, das den Konflikt in Nordirland beendete, aber keine vereinte Irland hervorbrachte. Dolours sprach öffentlich über ihre Überzeugung, dass Gerry Adams, der als politischer Führer der Sinn Féin eine Schlüsselrolle spielte, der verantwortlich für das Verschwinden von Jean McConville war. Trotz ihrer Ablehnung des Abkommens blieben die Schwestern aktiv in der politischen Szene und setzten sich für die Anerkennung der „Verschwundenen“ ein, die im Laufe des Konflikts entführt und getötet wurden.
Der Tod von Dolours im Jahr 2013 und die Fortsetzung des politischen Aktivismus von Marian verdeutlichen die anhaltende Bedeutung des nordirischen Konflikts und die Frage nach der Effektivität von Gewalt als politisches Mittel. Die Serie „Say Nothing“ bietet einen Einblick in das Leben und die Entscheidungen der Price-Schwestern, die zwischen politischem Aktivismus und persönlichem Leid balancierten. Durch die Darstellung ihrer Geschichte wird die Komplexität des Nordirland-Konflikts und die Auswirkungen auf diejenigen, die daran beteiligt waren, verdeutlicht.