Eine neue Studie, veröffentlicht in den „Human Kinetics Journals“, hat festgestellt, dass viele beliebte Energiegel deutlich weniger Kalorien enthalten als angegeben. Die Kohlenhydratwerte waren meist jedoch genau. Diese Diskrepanzen können während Ausdaueraktivitäten zu Energiedefiziten führen, was vorzeitige Ermüdung und eine Beeinträchtigung der Leistung nach sich ziehen kann. Experten betonen die Bedeutung, bestimmte Nahrungsergänzungsmittel während des Trainings zu verwenden, um sich an mögliche Ungenauigkeiten anzupassen und die Leistung zu optimieren. Die richtige Ernährung ist entscheidend, um das „Bonking“, also das völlige Energiemangelerlebnis, während längerer Aktivitäten zu vermeiden.
Im Rahmen der Studie wurden acht verschiedene Energiegel von bekannten Marken wie Gu Energy Labs, Honey Stinger und Maurten untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass die Produkte im Durchschnitt deutlich weniger Kalorien enthielten als die auf dem Etikett angegebenen, während die Kohlenhydratgehalte weitgehend korrekt waren. Ein besonderes Produkt, das „Cinnamon Apple Pie Vegan Gel“ von Spring Energy, fiel durch einen Kaloriengehalt auf, der 71 Prozent unter dem angegebenen Wert lag. Solche extremen Abweichungen könnten für Athleten problematisch sein, da sie zu einem Missverhältnis zwischen dem tatsächlichen und dem wahrgenommenen Energieverbrauch führen, was die Leistung negativ beeinflussen würde.
Obwohl die kleinen Unterschiede auf den ersten Blick unbedeutend erscheinen, kann sich dieser Effekt über längere Events summieren. Sporternährungsberater wie Jason Machowsky erklären jedoch, dass Athleten, die mit diesen Gels trainiert und ihre Ernährung entsprechend angepasst haben, sich auf Renntagen weniger um diese Ungenauigkeiten sorgen müssen. Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass extreme Ungenauigkeiten, wie sie bei einigen Produkten festgestellt wurden, ernsthafte Auswirkungen auf die Leistung haben können, indem sie zu vorzeitiger Müdigkeit und niedrigen Blutzuckerspiegeln führen.
Nach Bekanntwerden dieser Diskrepanzen hat Spring Energy seine Produkte reformuliert, doch viele Experten warnen Athleten davor, die Qualität und den Inhalt ihrer Nahrungsergänzungsmittel nicht ausreichend zu hinterfragen. Die unzureichende Regelung für diätetische Supplemente in vielen Ländern, wo keine FDA-Zulassung erforderlich ist, ermöglicht weiter ungerechtfertigte Etikettierungen. Daher bleibt die Frage, wie Athleten sicherstellen können, dass sie wirklich das erhalten, was auf den Etiketten steht.
Experten raten Sportlern, auf Produkte zurückzugreifen, die von Drittanbietern wie der NSF für Sport oder Informed Choice getestet wurden, um ihren Nahrungsbedarf besser zu decken. Wichtige Punkte beim Kauf von Energiegeln sind die Ernährungszusammensetzung, der Geschmack, der Nutzen während des Trainings und der Zugang zu den Produkten während der Aktivität. Laut der Studie sind Marken wie Gu Energy, Honey Stinger und Maurten hinsichtlich der Genauigkeit ihrer Etiketten führend. Athleten sollten jedoch neue Produkte immer zuerst im Training ausprobieren und am Renntag nichts Unbekanntes verwenden.
Darüber hinaus können Athleten auch eigene Ernährungsstrategien entwickeln, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Einfache Nahrungsmittel oder selbstgemachte Sportgetränke können ebenso effektiv sein, vorausgesetzt, sie liefern die benötigten Kohlenhydrate und Elektrolyte. Letztlich ist es wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und die Nahrungsaufnahme an individuelle Bedürfnisse anzupassen.