Die Rückkehr des Gärtnerns: Warum es wieder in Mode ist
Gärtnern erlebt ein bemerkenswertes Comeback, und ich bin mittendrin. Die Abende verbringe ich oft vor „Gardener’s World“, investiere mein Gehalt in Clematis und exotische Tulpenzwiebeln, und meine Bewunderung für Monty Don wächst stetig. Am Wochenende genieße ich es, in meinem Garten zu werkeln und zu sehen, was ich zum Blühen bringen kann. Der Gedanke, eine Mitgliedschaft in der Royal Horticultural Society (RHS) abzuschließen, ist für mich ein Selbstläufer. Doch sind solche Gartenleidenschaften ein Zeichen des Alters? Tatsächlich nicht, denn ich bin nicht allein.
Ob du nun einen Garten hast, Zugang zu einem Gemeinschaftsort oder einfach nur die gepflegten Grünflächen der Profis besuchen möchtest – Gärtnern ist wieder cool! Google verzeichnet einen Anstieg der Suchanfragen nach „Gartentipps für Anfänger“ um über 5.000 % im letzten Monat. TikTok ist voll von Nutzern, die ihre Gartenverwandlungen dokumentieren, und selbst Einzelhandelsmarken wie Zara Home und Arket bringen schicke Gartengeräte und -zubehör auf den Markt. Der Trend zeigt, dass Gärtnern nicht nur für Ältere ist. Laut einer Studie sehen 83 % der 18- bis 35-Jährigen das Gärtnern als „cool“ an, und 54 % würden lieber ins Gartencenter gehen als in den Club. In der Tat hat Barclays gezeigt, dass die Ausgaben in Gartencentern im Vergleich zum Vorjahr um 25 % gestiegen sind.
Meine Gespräche handeln oft nur von Gärten. Neulich beim Abendessen verband ich mich schnell mit der Moderatorin Ebony Francis, die ebenfalls eine Leidenschaft für das Gärtnern hat. In ihrem Garten in Nottingham hat sie seit September 2024 Gemüse, Kräuter und Blumen angebaut. „Wir haben acht funktionierende Beete mit Frühlingszwiebeln, Kartoffeln, Butternut-Kürbis und vielem mehr“, berichtet sie begeistert. Ihr Garten wird von über 20 verschiedenen Blumen geschmückt, und die Momente, die sie mit der Natur verbringt, beschreibt sie als therapeutisch. „Ich bin so präsent und fokussiert, dass ich nicht an die Arbeit oder meine To-Do-Liste denke. Es ist für mich mental und physisch unglaublich stärkend.“
Auch ich lasse mich von verschiedenen Influencern inspirieren, die ihre Gartenreisen in den sozialen Medien teilen. Vom multifunktionalen Farmer und Koch Julius Roberts bis hin zu biodynamischen Anbauern – ihre nachhaltige Herangehensweise und der Fokus auf lokale Produkte motivieren mich. Sogar Prominente wie David Beckham investieren Zeit in ihre eigenen Gärten. Wenn ich die Setzlinge meiner Freunde betrachte, fühle ich mich ebenso inspiriert. In ihrem neuen Buch „Gardening Handbook“ fasst Martha Stewart zusammen, warum wir uns alle wieder vermehrt unseren Gärten zuwenden, indem sie auf die sich entwickelnde Beziehung zwischen Mensch und Natur hinweist.
Die Arbeit im Garten ist für mich eine Art Gegenmittel zur digitalen Welt. Ich höre keine Podcasts oder benutze mein Telefon, während ich gärtnere – ich bin einfach nur da. Im Gegensatz zu den schnellen, oft unverdienten Dopamin-Kicks, die unsere Bildschirme bieten, ist Gärtnern eine Arbeit, die Geduld und Hingabe erfordert. Dies führt zu einem tieferen Gefühl von Belohnung. Experten sprechen von „verdientem“ Dopamin – es handelt sich um Aktivitäten, die eine kontinuierliche Verpflichtung erfordern und langfristige Zufriedenheit bringen, was Gärtnern in voller Stärke bietet.
Die gesundheitlichen Vorteile sind ebenfalls nicht zu vernachlässigen. Gärtnern fördert nicht nur die körperliche Betätigung und die kognitive Funktion, sondern kann auch Stress, Angstzustände und Depressionen reduzieren. Studien zeigen, dass die Arbeit im Garten auch die Diversität der Mikrobiota im Darm fördern kann. Ein Teelöffel Erde kann bereits Milliarden von Mikroben enthalten und somit zur Gesundheit beitragen.
Mein Garten ist zwar ein ständiges Projekt, aber an sonnigen Tagen, wenn die Vögel umherfliegen und die Bienen ihren Pollen sammeln, gibt es nichts Beruhigenderes. Der Trend zum Gärtnern kehrt zurück, und das ist eine willkommene Entwicklung in unserer hektischen Welt. Lass uns die Freude am Gärtnern feiern und gemeinsam entdecken, was uns die Natur zu bieten hat.