Die Okinawa-Diät ist eine traditionelle japanische Art zu essen, die sich auf pflanzliche, vollwertige Lebensmittel konzentriert, und viele Menschen folgen der Philosophie von „hara hachi bu“, dem Konzept des Essens bis man zu 80 Prozent satt ist. Obwohl es oft gegen die Regeln war, sein Essen nicht aufzuessen, kann es tatsächlich von Vorteil für die Gesundheit sein, eine Portion übrig zu lassen, sagen Experten. Dieser Ansatz wurde in der japanischen Kultur seit Hunderten von Jahren praktiziert, erlangte jedoch im August 2023 an Popularität, als die Dokuserie Live to 100: Secrets of the Blue Zones auf Netflix debütierte. Dort sah Autor und Entdecker Dan Buettner, wie die Einheimischen beim Essen „hara hachi bu“ praktizierten. Diese kulturelle Praxis könnte, wie in der Serie gezeigt wird, ein Grund dafür sein, dass Okinawa einen so hohen Anteil an Hundertjährigen hat.
Was bedeutet „hara hachi bu“? Es bedeutet, bis man zu 80 Prozent satt ist zu essen. Obwohl die Idee vor über 300 Jahren entstand, ist sie heute noch immer ein häufig verwendetes Sprichwort in Japan. Dieser Ansatz wurde erstmals im Jahr 1713 im Buch Yojokun: Life Lessons From A Samurai des japanischen Philosophen und Botanikers Ekiken Kaibara erwähnt. Das Buch führt die Idee von „hara hachi bun me“ ein, was bedeutet bei 80 Prozent satt zu stoppen. Diese Philosophie kann bei Magen-Darm-Problemen helfen und eine gesündere Denkweise fördern. Und offensichtlich funktionierte „hara hachi bu“ für Kaibara, denn er wurde 83 Jahre alt – eine Seltenheit im Edo-Zeitalter, wo die Lebenserwartung weniger als 50 Jahre betrug.
Wie haben Experten von „hara hachi bu“ profitiert? Sie haben von der positiven Wirkung des „hara hachi bu“ aus ihrer Kindheit profitiert, erkennen jedoch an, dass jeder auf unterschiedliche Weise davon beeinflusst wird. Es kann schwierig sein, das eigene Sättigungsgefühl richtig einzuschätzen, insbesondere für Menschen, die nicht an achtsames Essen gewöhnt sind. Anfänger, die eine Essstörung wie Magersucht haben, sollten möglicherweise vorsichtig sein, wenn sie eine Methode wie „hara hachi bu“ ausprobieren. Wenn Sie Bedenken hinsichtlich der Sicherheit haben, sollten Sie vor dem Experimentieren Ihren Arzt und/oder einen Ernährungsberater konsultieren.
Wie kann man „hara hachi bu“ sicher praktizieren? Diese Philosophie kann Menschen jeden Alters zugute kommen, insbesondere wenn sie Schwierigkeiten mit der Portionierung, dem Überessen oder einfach nur mit achtsamem Essen haben. Es ist wichtig, eine ruhige Umgebung für eine entspannte Mahlzeit zu schaffen und achtsam zu sein, um Ihren Hunger zu bewerten. Essen Sie langsam und kauen Sie gründlich, um voll zu werden. Machen Sie eine Pause, bevor Sie sich für eine zweite Portion entscheiden. Und führen Sie ein Ernährungstagebuch, um Ihren Fortschritt festzuhalten und als Lerneffekt zu nutzen.